„Beratungszentrum ist eine Oase für die Seele“ 16.05.2010

Gibt es Probleme, dann ist es sinnvoll, sich helfen zu lassen, am besten von professioneller Seite. Dies ist in Uffenheim – an der Christian-von-Bomhard-Schule - schon lange möglich; doch nun, mit der offiziellen Einweihung des neuen interdisziplinären Beratungszentrums (Foto 2), sind die Voraussetzungen noch besser geworden: Viele Einzelaspekte der Hilfe wurden unter einem Dach gebündelt, so dass, wie es die Religionspädagogin Lydia Kamleiter formulierte, „eine Oase für die Seele“ geschaffen wurde.

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Zu Beginn begrüßte der Leitende Direktor Dr. Thomas Kellner seine Gäste in der Kapelle der C.-v.-B.-Schule, wobei er sich besonders freute, den Regionalbischof Christian Schmidt zu Gast zu haben. Zudem waren der zweite Bürgermeister der Stadt Uffenheim, Ewald Geißdörfer, der Leiter der Grundschule Friedrich Binder, die Stiftungsräte Uwe Stradtner und Friedrich Klaußecker sowie der Vorsitzende des Elternbeirats Hans-Jürgen Menzel anwesend. Auch der Leiter der Grundschule, Fritz Binder, und zahlreiche Lehrer, Mentoren des Internats, Internatsschüler und die Verantwortlichen des Internats, Winfried Malcher und Margarete Fella, füllten die Kapelle. Dr. Kellner betonte die Wichtigkeit des Beratungszentrums und war stolz darauf, dem „Urgestein“ der Schule in psychologischer Hinsicht, Diplom-Psychologe Jochen Haigis, wesentlich bessere Arbeitsbedingungen präsentieren zu können als zuvor.
Das Beratungszentrum sei „das Kind von Herrn Haigis“ und die Einweihung sei „ein Signal der Wertschätzung seiner Arbeit für die Bomhard-Schule“. Anschließend gab der Schulleiter einen kurzen geschichtlichen Abriss über die Entstehung des Zentrums. Die Räumlichkeiten im Internat, in denen Jochen Haigis seiner Arbeit nachging, waren zu Beginn seiner Tätigkeit nicht besonders gut, seine Kollege Beratungsrektor Roland Questel war in der Schule untergebracht; Annette Wienand, ebenfalls als Psychologin an der Schule/im Internat tätig, „wohnte“ gar direkt unter dem Dach und Schulseelsorgerin Lydia Kamleiter war noch frisch im Amt und ohne Räume. Nun ist die Situation ideal: Unter einem Dach sind die Wege kurz und eine Kräftebündelung erfolgte.
Dass das „alte Moorhaus“, das vom Internat nicht mehr benötigt wurde, nicht nur ein Dach bietet, sondern auch ästhetisch ansprechend ist, was sich erfreulicherweise auch in pädagogischer Hinsicht bemerkbar macht, wurde ebenfalls bedacht: Es gibt Original-Grafiken, Grünpflanzen und viele helle Räume, die mehrfach genutzt werden können. Der Koordinator der Bauarbeiten war Herr Haigis. Mit seinem Namen ist die Beratung an der C.-v.-B.-Schule verbunden und der diakonische Auftrag, den die Evangelische Internatsschule in Uffenheim natürlich besonders gut erfüllen will, kommt hierbei zum Ausdruck.
In einer kurzen Ansprache stellte der Regionalbischof die wichtige Arbeit der Beratung heraus; er kenne die Probleme der Jugendlichen und freue sich, wenn in Uffenheim „professionelle Hilfe“ da ist; hier wird auch der Geist der Schule im griechischen Leitspruch „Alles ist euer, ihr aber seid Christi“, spürbar. Auch der stellvertretende Bürgermeister begrüßte die neue Einrichtung der Schule seitens der Stadt Uffenheim.
Einen Überblick über sein Wirken legte im Anschluss an die Grußworte Jochen Haigis selbst dar. Seit 1979 gab es die Einführung der Schulpsychologie, welche an evangelischen Schulen „noch mehr Gewicht“ habe. Allein die Zahlen sprechen für sich: Wurde bereits damals gefordert, dass auf ca. 5000 Schüler ein Schulpsychologe kommen solle - dies wird aber meist immer noch nicht realisiert, eher 25000 sind realistisch – ,so „leistet“ sich die Bomhard-Schule einen „eigenen“ Psychologen für knapp 1000 Schüler! Unterstützend greift noch Frau Wienand als Sozialpädagogin ein. Die „Inbetriebnahme“ des neuen Beratungszentrums sei ein „Quantensprung“ in seiner Arbeit.
Die Vielfältigkeit seiner Aufgaben zeigt die hohe Anzahl an Ansprechpartnern, nicht nur mit den Kinder und Jugendlichen wird gearbeitet, auch mit Eltern, Lehrerkollegen, Jugendämtern, Mentoren, etc. muss man stets in Kontakt bleiben. Für Bomhard-Schüler ist es fast „normal“, dass der Psychologe vor Ort ist und immer wieder auftaucht, z. B. um bei den Kennenlerntagen der Eingangsklassen Tests durchzuführen, die bei Bedarf in Krisensituationen durch Antrag der Eltern ausgewertet werden können. Es gibt also wenig Scheu seitens der Schüler, hier professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Wie schön und funktionell das Beratungszentrum geworden ist, davon konnten sich nach dem Festakt in der Kapelle die Besucher bei einer Führung und bei Kaffee und Kuchen im Zentrum selbst überzeugen. Regionalbischof Schmidt unterhielt sich interessiert mit Schülern (vgl. Foto 3 Mitte und Foto 1 rechts) und ließ sich zusammen mit Internatsleiter Winfried Malcher (Foto 1 ganz links) von Jochen Haigis (Mitte) alle Räume mit ihren Funktionen erklären.


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