Schon seit etlichen Jahren trägt die Christian-von-Bomhard-Schule den Titel „Umweltschule“. Damit mit man diesen verliehen bekommt bzw. ihn behalten darf, müssen immer wieder Aktionen durchgeführt werden. Die bekannte Autorin („Besser leben ohne Plastik“) und Bloggerin Nadine Schubert war nun zu Gast in der C.-v.-B.-Schule und zeigte vor insgesamt knapp 500 Schülerinnen und Schülern auf, wie man ohne Plastik leben kann. Zuvor hatte von Schulleitungsseite aus der Abteilungsleiter der Realschule, Ralf Lischka, die Gäste und die selbsternannte „Plastik-Frau“ begrüßt und sich bei den beiden Initiatoren, Roman Dahms als Umweltbeauftragter im Haus und dem Regionalbeauftragten der Hans-Seidel-Stiftung (Peter Weber), für die Organisation bedankt.
Bomhard-Umweltschule wirbt für Umweltschutz 16.02.2019

Frau Schubert machte den Jugendlichen im vollbesetzten Atrium schnell klar, was die Vorredner Lischka und Dahms mit „wichtiges Thema/Bewusstsein schaffen“ meinten. Bei der Vorstellung ihrer Person – „normale“ Ehefrau mit Mann und Kindern, die voll im Leben steht – wurde deutlich, dass auch ihr Leben von Plastik bestimmt wird. Anhand der Visualisierung mittels Power-Point konnten die Jugendlichen erkennen, was „gutes“ Plastik und „schlechtes“ Plastik ist. Es kommt also darauf an, „wie wir es verwenden“. Etliche Bilder von Plastikflaschen-Bergen am Strand oder verendeten Schildkröten ließen die Schüler gut nachvollziehen, weshalb Frau Schubert ab 2013, als sie einen Bericht über die Folgen des Plastikwahns sah, ihr Leben änderte. Dass diese Änderung zwar zu Beginn nicht leicht war, dass es aber möglich ist, sich umzustellen, das war ihr großes Anliegen, dies den Siebt- und Achtklässlern zu verdeutlichen.
Ihre Botschaft, „jedes Alter kann mitmachen“, es ist Zeit, endlich etwas zu tun“ und „es kann nicht so weiter gehen“, war ansteckend. Alle Anwesenden, Schüler wie Lehrer, folgten den Ausführungen der Referentin aufmerksam und erkannten deutlich, welche Folgen für unsere sensible Umwelt (Millionen toter Seevögel durch Plastikmüll im Meer) und ebenso für uns Menschen (Mikroplastik in der Luft, im Wasser, im Körper) Plastik mit sich bringt. Das Vermeiden ist manchmal relativ einfach (Eis-Waffel im Sommer statt Becher; Glasflaschen und –gläser statt Tetra Packs und Joghurtbecher). Mit ihrer teils recht drastischen Wortwahl – „Wir sind schuld daran, wenn manche Tiere elendig an Plastikmüll verrecken“ – zog sie die Jugendlichen in ihren Bann.
Auch in der zweiten Vortragsreihe mit den Neunt- und Zehntklässlern war festzustellen, dass das Thema alle anspricht, weil ja jeder täglich damit konfrontiert wird. Konzentriert folgten alle den Tipps, wie man Plastik vermeiden kann. Doch auch die Politik müsste viel mehr dazu beitragen, meinte Frau Schubert. Sehr gut zum Thema passende Fragen aus dem Publikum wurden sofort kompetent beantwortet. Am Ende gab es lang anhaltenden Applaus für den engagierten Vortrag – es bleibt zu hoffen, dass der ein oder andere seine Lebensweise und die seiner Eltern etwas umweltfreundlicher gestaltet. Über ihr kleines Abschiedsgeschenk freute sich die „Frau ohne Plastik“ sehr.