Bürgermeister verkehrt herum 06.02.2017

Nein, der Bürgermeister der Stadt Uffenheim, Wolfgang Lampe, sitzt nicht am falschen Ende des Tisches des Sitzungssaals des Rathauses, denn es findet keine Stadtratssitzung statt. Stattdessen waren die zehnten Klassen der Christian-von-Bomhard-Schule (Abteilung Realschule) zu Gast, die im Rahmen des Unterrichts mit ihren Sozialkundelehrern Verena Metz (10 b und c) sowie Ralf Lischka (10 a R) dem Stadtoberhaupt einen Besuch abstatteten. Dabei trauten sich die Jugendlichen wie immer nicht nach vorne, sodass Herr Lampe einfach nach hinten ging und sich mitten unter die Zehntklässler – verkehrt herum zu sonstigen Sitzungen - setzte (siehe Foto).

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Nach der kurzen Vorstellung seiner Person erläuterte der Bürgermeister, wer wo im Sitzungsaal seinen Platz hat: Wo sitzt die SPD, wo die CSU, die Freien Wähler und die Bürgerliste, wo die Stadträtin der Grünen? Auch die Plätze des 2. und 3. Bürgermeisters, des Geschäftsleiters, des Stadtbaumeisters, des Kämmerers und der Presse wurden erklärt. Die Schülerinnen und Schüler hörten aufmerksam zu, welche Ausschüsse es gibt und wie es sich in öffentlichen und nichtöffentlichen Sitzungen verhält. Viele der aufgeführten Punkte finden sich in der „Bayerischen Gemeindeverwaltung“, die Herr Lampe öfters zitierte. Ausführlich erläuterte er zudem, wie so eine Stadtratssitzung abläuft.

Vor dem Unterrichtsgang  hatten die 10. Klässler vorher in einigen Stunden im Unterricht die „Stadt“ und ihre Umgebung besprochen. Sie wurden beispielsweise über die Finanz-, Organisations-, Planungs- und Steuerhoheit informiert und die Jugendlichen lernten Pflichtaufgaben, die Uffenheim hat, kennen: Straßenwesen, Kindergärten, etc. Ebenso gibt es viele freiwillige Aufgaben der Gemeinde (Turnhallen, Volkshochschulen). Ganz oben im Sitzungssaal der Stadt wurde nun von Wolfgang Lampe  das „Schulwissen“ mit Praxisbeispielen plastisch gemacht. Immer wieder meldeten sich die Bomhard-Schüler und hatten ganz konkrete Fragen, die der Bürgermeister anschaulich und humorvoll beantworten konnte.

Das Stadtoberhaupt ging auch ganz kurz auf geschichtliche Hintergründe Uffenheims ein, um dann den Bogen zu spannen zur Gegenwart; von sich aus und auf Nachfragen der Schüler berichtete er über aktuelle Vorhaben. So standen der Umbau des Bahnhofs, die Sanierung von Bahnhofstraße und Ansbacher Straße und – natürlich für die Bomhard-Schüler sehr interessant – die Sanierung des Hallenbades im Blickpunkt. Nach seinem Gehalt gefragt, gab der Rathaus-Chef zu, dass er sehr ordentlich verdiene, doch als er den Schülerinnen und Schülern erklärte, wie lange er jeweils von Montag bis Freitag und an den Wochenenden  im Rathaus arbeitet, war diesen klar, dass das ein extrem  zeitintensiver und stressiger Job ist!

Sehr interessiert lauschten die Jugendlichen den Berichten Lampes – vieles hatten sie bereits im Unterricht oder aus der Zeitungslektüre im Rahmen des Sozialkundeunterrichts gehört, konnten aber nun (siehe Foto: Herr Lampe zeigt den aktuellen Haushaltsplan von Uffenheim) vieles besser verstehen. Sehr anschaulich erzählte Herr Lampe über das Rathaus und die ca. 100 Beschäftigten der Stadt. Er gab anschließend detailliertere Einblicke ins Einwohnermeldeamt, ins Stadtbauamt sowie in die Verwaltung allgemein.

Nachdem alle drei Klassen ca. etwas über einer Stunde im Sitzungssaal zugebracht hatten, gingen sie wieder in den Unterricht zurück mit der Erkenntnis, dass sich Theorie-und Praxiswissen sehr gut ergänzen lassen und man viel fürs spätere „Bürgerleben“ mitnehmen kann an politischen Informationen! Manches wird zudem noch nachbesprochen in den Klassenräumen. Als Geschenk erhielt jeder Jugendliche einen Radiergummi mit dem Stadtwappen.


Text: RL

Dieser Artikel erscheint im Bereich: Kommunikations- und Partizipationskultur