Ein Theaterstück – zwei Schulen 19.01.2018
Eine perfekte Kooperation gab es bei der Theateraufführung „Online“ zwischen der Mittelschule Uffenheim und der Christian-von-Bomhard-Schule. Aufgeführt wurde das Stück vom „Weimarer Kultur-Express“, der deutschlandweit auf Tour ist. Birgit Dornberger, Sozialpädagogin an der Mittelschule, hatte mit dem Leiter der Realschulabteilung, Ralf Lischka, Kontakt aufgenommen und angefragt, ob seitens der Bomhard-Schule Interesse an der Theateraufführung „Online“ bestehe. Da beide Schulen jeweils knapp einhundert Schülerinnen und Schüler (jeweils Mittelstufe – Klassen acht bzw. neun) in die Aufführung schickten, überschritt man die vorgeschriebene Höchstanzahl an Zuschauern nicht und konnte zusammen Kosten sparen.
Beide Schulen hatten bereits früher gemeinsame Aufführungen veranstaltet und arbeiten des Öfteren bei Fahrten oder Berufsinformationsabenden zusammen. Dieses Mal kam die Idee von der Mittelschule, die Bomhard-Schule stellte die Bühne der Turnhalle zwei der Bomhard-Schule zur Verfügung; Deutschlehrerin Anja Stützer kümmerte sich um Elternbriefe für die Gymnasiasten und die Bezahlung in der C.-v.-B.-Schule. Bei der Begrüßung durch den Gesamtschulleiter, OStD Winfried Malcher, betonte dieser, dass er sich sehr freue, Gäste aus der benachbarten Mittelschule zu sehen. Da das Thema „Online“ eigentlich jeden betreffe, hoffe er, dass die zahlreichen Jugendlichen „viel für ihr weiteres Leben mitnehmen können aus dieser Theateraufführung.
In ihrem ca. einstündigen Stück griffen die beiden Schauspielerinnen vom Weimarer-Kultur-Express Sara Mahle als Jule und Michaela Beer in der Doppelrolle als deren Mutter und Elli, die beste Freundin, die "Online-Sucht" und deren Gefahren für den zwischenmenschlichen Bereich auf. Jules altes Handy ist zwar internetfähig, aber sehr alt und nicht besonders leistungsstark. Zu ihrem Geburtstag (siehe Foto) bekommt sie ein neues, heiß ersehntes Smartphone. Damit eröffnet sich ihr ein wesentlich schnellerer, leichterer Zugriff auf die begehrten Spiele- und Netzwerkportale. Ihre „realen“ Freunde - vor allem ihre beste Freundin Elli und ihre bis dahin geliebten Hobbys - geraten immer mehr in den Hintergrund. Das „Immer-Online-Sein“ wird für Jule eine neue Lebensempfindung.
Auch ihre Beziehung zur Mutter leidet; Elli vernachlässigt die Schule, ihre häuslichen Pflichten und am Ende sich selbst. Doch die neue Leidenschaft birgt noch andere Gefahren: Die Handlung spitzt sich zu, als Jules Mutter die Handyrechnungen ihrer Tochter bekommt. Jule tappt in Kostenfallen oder erhält Rechnungen von diversen Abonnements. Am Ende merkt die Mutter allmählich, dass Jule vom Smartphone abhängig ist. In ihrer Wut verwüstet Jule die Wohnung der Mutter, die als einzige Lösung eine Therapie für die Tochter sieht. Glücklicherweise schlägt die Therapie an. Am Ende kann Jule feststellen: „Die Welt ist einfach nur schön." Sie kann mit ihrer Freundin Elli die Welt ohne Handy genießen.
Wie die Reaktion der Jugendlichen in der abschließenden kurzen Diskussionsrunde zeigte, hielt das Stück den Acht- bis Zehntklässlern einen Spiegel über das eigene Handy-Verhalten vor. Das Stück wollte aber nicht nur Mahnung, sondern gleichsam Hilfe sein. Daher wurden einige Möglichkeiten zur Abhilfe bei einer solchen Sucht von den engagierten Schauspielerinnen dargestellt. In den Nachbesprechungen im Deutschunterricht zeigte sich ebenfalls, dass das Stück zur Sensibilisierung zum Thema Handy-Nutzung bei den Jugendlichen der Mittelschule bzw. des Gymnasiums beigetragen hatte.
Dieser Artikel erscheint im Bereich: Bildende Kunst, Theater, Film und Architektur