Egal, ob Mann, Frau oder Kind, Christ oder Moslem, jung oder alt – im Krankenhaus in Afghanistan, in Chak-e-Wardak, werden alle, die Hilfe benötigen, behandelt – so Karla Schefter in ihrem Vortrag vor Schülern der Christian-von-Bomhard Schule in Uffenheim. Zudem muss niemand etwas zahlen; Behandlung, Essen oder auch Medikamente gibt es für alle kostenlos und das, obwohl sogar viele Patienten gleich mit mehreren Familienmitgliedern „anrücken“, um für den Kranken mit zu sorgen! Mit sehr anschaulichen Worten und beeindruckenden Bildern auf der Leinwand in der Turnhalle zwei zog die Bundesverdienstkreuzträgerin (siehe Foto) über 350 Jugendliche und Pädagogen in ihren Bann und sorgte mit ihrem Bericht über „ihr Leben“ und ihren unermüdlichen Einsatz für die afghanische Bevölkerung für nachdenkliche Mienen!
“Es wird kein Patient abgewiesen!” 08.12.2014

Auf Einladung von Heidi Krüger, ehemalige Lehrerin an der C.-v.-B. Schule und seit gut 12 Jahren Leiterin der Schülerfirma „bomhearts Projektladen“, war Frau Schefter bereits zum wiederholten Mal in Uffenheim. Seit ebenfalls 12 Jahren besteht eine Freundschaft zwischen beiden und die Hälfte des Gewinns der Schülerfirma wird traditionell an das Afghanistan-Komitee C. P. H. A. überwiesen. Karla Schefter kam nun nach ein paar Jahren Pause gerne wieder, um über ihr Lebenswerk – das Krankenhaus in Chak-e-Wardak – zu erzählen und dabei Spendengelder zu sammeln, damit die Arbeit dort weitergehen kann. Denn die Finanzierung läuft ausschließlich über Spenden! Äußerst erfreulich und erwähnenswert ist daher, dass zum einen durch das „Hörergeld“ über 700 Euro zusammenkamen, zum anderen durch die Spenden mehrerer Jahrgänge der Schülerfirma noch so viel Geld zusammenkam, dass Frau Schefter am Ende weit über 1.000 Euro mitnehmen konnte, worüber sie sich bei der Übergabe der Gutscheine (siehe Foto) sehr freute und herzlich bedankte.
Seit 25 Jahren ist Karla Schefter regelmäßig in Afghanistan und in dieser Zeit wurden im Krankenhaus insgesamt über 1 200 000 Menschen behandelt! Immer wieder kann man es kaum glauben, wenn sie erzählt, dass sie mit nichts dort im alten Turbinenraum eines Kraftwerks angefangen haben, dass wegen fehlenden Materials am Anfang zahlreiche Verletzte unter ihren Händen verbluteten, dass die Menschen in Afghanistan im Durchschnitt lediglich 43 Jahre alt werden, dass die Patienten von weit her zu Fuß oder mit dem Esel kommen, dass es jeden Tag nur Reis mit Linsen oder Bohnen, keinen Salat oder Gemüse gibt, dass es im Winter weit über minus 25 Grad hat und es keine Heizung gibt, dass … Anhand von zahlreichen Beispielen ihrer täglichen Arbeit konnte sie den Jugendlichen (Jahrgangsstufen 8 – 10 der Realschule und des Gymnasiums) ein umfassendes Bild vom Leben und Wirken im Krankenhaus geben.
Schulleiter StD Winfried Malcher, der Frau Schefter herzlich begrüßt hatte, betonte dann auch nach dem Vortrag bei der Übergabe der Spenden, dass bei vielen Zuhörern Scham und Betroffenheit erzeugt wurden. Wenn man weiß, dass in Afghanistan ein Stück alten Brotes „ein Heiligtum“ ist, so Frau Schefter, dann ist es umso trauriger, wenn man überlegt, welche Unmengen von Lebensmitteln in Deutschland einfach weggeworfen werden! Ganz zum Schluss warb Karla Schefter noch dafür, dass ihr Krankenhaus weiterhin die „Brücke zum Westen“ brauche. Sowohl Schülern, Lehrern, Schulleitung und Schülerfirma ist klar, dass die Bomhard-Schule auch in Zukunft gerne dieses Projekt der „praktischen Nächstenliebe“, wie es Frau Schefter nannte, unterstützen wird!