Manchmal ist es schon so, dass manch Gymnasiallehrer meint: „Wieso hat denn der Grundschullehrer den ehemaligen Viertklässlern nichts beigebracht!“ Umgekehrt denkt bestimmt mancher Grundschulpädagoge über die Realschul- bzw. Gymnasialkollegen, warum diese nicht ein bisschen mehr kindgerechte Pädagogik an den Tag legen. In Uffenheim ist dies nicht so – seit Jahren gibt es nun schon eine enge Kooperation zwischen der Grundschule (mit Lipprichhausen), der Mittelschule und der Christian-von-Bomhard-Schule. Begonnen hatte alles mit einem regelmäßigen Austausch zwischen Andrea Zander (GS) und Johannes Wölfel (GY), nun gab es einen „Personalwechsel“ bei diesem Lehrer-Duo; Lenhard Grupe (siehe Foto) übernimmt den Part von seinem Gymnasialkollegen, der zukünftig die Oberstufe betreut; es gibt sogar ein Kooperations-Logo (siehe Foto)!
Gegenseitige hohe Wertschätzung 08.03.2014

Dennoch geht die Zusammenarbeit nahtlos weiter: Erst gab es im Februar einen so genannten Stammtisch, bei dem am Abend in ungezwungener Atmosphäre in einer Gastwirtschaft neue, junge Kollegen einander näher kennen lernten; schnell drehten sich die Gespräche um Schule, Schüler, Eltern oder gemeinsame Probleme, Hobbys sowie Korrekturen. Wenige Wochen danach traf man sich erneut – dieses Mal im Beratungszentrum der C.-v.-B.-Schule bei Kaffee und Kuchen, um thematisch zu arbeiten. Bei den Treffen zuvor waren beispielsweise Fächer wie Mathematik oder Deutsch im Mittelpunkt oder man unterhielt sich bei einer Sitzung über das Thema „Methodik“; nun standen die Themen „Heimatmuseum“ und „Elternarbeit“ an. Selbst Kollegen, die nicht in den Eingangsklassen eingesetzt sind – z. B. IT-Lehrerin Julia Kleinschroth oder Schulpsychologe Traugott Böttinger – nahmen am Kooperationstreffen interessiert teil!
Nach intensiven Gesprächen – man teilte die über 20 Teilnehmer in zwei Gruppen ein – traf man sich dann zur Auswertung wieder im Plenum. Hier wurde schnell klar: Egal ob es sich um Grundschul- und Mittelschul- oder um Realschul- und Gymnasialkollegen handelte, allen war gemeinsam, dass viele Punkte bei der Elternarbeit gleich sind. Man erkannte ähnliche Probleme und fand auch Lösungen, die austauschbar sind. Viele Lehrer sind im Laufe der Jahre dieser Kooperation viel sensibler geworden, was die anderen Schularten betrifft, man kennt jetzt viel besser die Probleme der anderen und ist viel verständnisvoller, v. a. dann, wenn man auch als Realschullehrer eigene Kinder in der Grundschule hat oder als Grundschullehrer beispielsweise im Gymnasium; beide Seiten profitieren voneinander.
Nach mehr als 90 Minuten war dann Schluss und alle waren sich einig, dass diese einzigartige Zusammenarbeit weiter ausgebaut und vertieft werden kann. Wie jedes Jahr werden demnächst auch wieder gegenseitige Unterrichtsbesuche stattfinden und ebenso sind Kooperationen (im Herbst 2013 besuchten z. B. Grundschüler das „Grüne Klassenzimmer“ der Bomhard-Schule im Rahmen eines Biologie-P-Seminars des Gymnasiums) geplant. Eine Arbeitsgruppe „Heimatmuseum“ wird sich bald treffen, um konkrete Projekte zu besprechen.