“Hier werd’ ich noch voll klug!” 28.07.2011

Erfreulich offen und sehr positiv äußerte sich so die Achtklässlerin Tucge Ucak aus der Realschule der Christian-von-Bomhard-Schule. Anlass dieser Äußerung war der Aufenthalt einer insgesamt 25köpfigen Gruppe von Uffenheimern (Realschule und Gymnasium gemischt), die in Kooperation mit der „Klassik Stiftung Weimar“ mehrere Tage in der thüringischen Stadt verbrachten und am Weimarpedia-Projekt arbeiteten. Außer einem Unkostenbeitrag und der Mittagsverpflegung fielen keine weiteren Kosten an – diese übernahm komplett die Schule, um die Besten im Bereich schulische Leistung (Klassenbesten jeweils), Sport (Teilnahme an überregionalen Wettkämpfen) oder soziales Engagement (mehrjähriger Einsatz als Schulsanitäter, Schülersprecher, o. Ä.) zu belohnen. In drei „Altersgruppen“ wurde diese neue Konzeption eingeteilt; zu Beginn fuhren die Jahrgangsstufen 6 und 7 (Begleitlehrer Uta Kirschnick und Jürgen Priebe), dann die Oberstufe (Dr. Thomas Kellner) und den Abschluss bildete Ende Juli die Mittelstufe (Klasse 8 und 9 mit Uta Kirschnick und Ralf Lischka).
Mehrere Tage wurde Weimar von ganz verschiedenen Blickrichtungen gesehen und analysiert, wobei zu Beginn meist das Kennenlernen der Stadt mit beispielsweise Schloss, Goethehaus und Wittumpalais im Mittelpunkt stand. Anschließend erarbeiteten sich die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen verschiedene Inhalte, die dann am Abschlusstag der Gruppe präsentiert wurden und von der Klassik Stiftung ins Internet gestellt werden. Gekonnt schafften es die Referenten/Betreuer den Jugendlichen, die Themen Klassik, Goethe, Herder, Literatur, Kunst, Geschichte ganz nahe zu bringen. So schrieben die Bomhard-Schüler zum Beispiel Briefwechsel berühmter Persönlichkeiten, verkleideten sich mit alten Kostümen, übten sich mit dem Federkiel in alten Schriften oder verfassten zeitgemäße, klassische Gedichte. Überraschender Weise waren alle Schüler – egal ob sechste oder elfte Klasse - begeistert von der Arbeit, da immer wieder Bezüge zum ihrem heutigen Alltag hergestellt wurden.
Mithilfe verschiedenster moderner Medien und eindrucksvollen Führungen oder Vorträgen gelang es den Mitarbeitern der Klassik Stiftung Weimar, die Schüler zu fesseln und Inhalte, von denen man dachte, sie seien trocken, höchst anschaulich zu machen. Der Rokokosaal (Herzogin Anna Amalia Bibliothek), das Goethe-Haus am Frauenplan oder der Park an der Ilm wurden so von den Uffenheimern nicht als abstrakte, abgehobene Theorie gesehen, sondern wurden mit Leben gefüllt. Dies zeigte auch die Präsentation am Abschlusstag, bei der tief gehende Beiträge zeigten, dass die Schüler viele Zusammenhänge erkannt hatten und ihr Leben sowie ihr Wissen durch diese Fahrt bereicht wurden – sie sind jetzt „voll klug“.


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