Internationaler Austausch auf dem Wasser 13.10.2016

Noch reichlich verschlafen, doch in freudiger Erwartung auf die anstehende Woche machten sich am 15. Juli 2016 um 05.00 Uhr morgens 15 Schülerinnen und Schüler der Christian-von-Bomhard-Schule auf die knapp 1.000 km lange Fahrt von Uffenheim nach Kolbudy in Polen. Begleitet von den zwei Sportlehrkräften Lena Fach und Henning Braunsdorf sowie unter der Leitung des Vorsitzenden des deutsch-polnischen Partnerschaftsvereins Uffenheim – Kolbudy, Herrn Ernst Groß, stand ihnen eine abwechslungsreiche Reise bevor.

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Nach einem kurzen Zwischenstopp in Niederfinow mit der Besichtigung des dortigen Schiffshebewerkes, erreichte die Gruppe gegen 17.00 Uhr hungrig aber gut gelaunt das erste Etappenziel in Slupsk. Der nächste Morgen begann wieder früh (um 07.00 Uhr), um rechtzeitig vor den Touristenmassen die etwa eine Autostunde entfernten Wanderdünen im Park Leba an der Ostsee zu erreichen. Dort angekommen stürzte sich sogleich ein Teil der Schülerinnen und Schüler wagemutig ins kalte Meer, während sich der andere Teil auf Muschelsuche begab. Anschließend starteten die beiden Kleinbusse in Richtung des zweiten Etappenziels nach Kolbudy, der Partnerstadt Uffenheims. Nach einer erholsamen Nacht im idyllischen Hotel am See, die lediglich durch einen kurzen Zwischenfall mit einer frei herumlaufenden Ziege unterbrochen wurde, stand das letzte Ziel der Reise auf dem Programm, das Schüler-Segelcamp von Bachorze am See Jezioro Charzykowskie, südwestlich von Danzig.

Die darauffolgenden fünf Tage standen dann ganz im Zeichen des Wassersports. Der See war nur wenige Schritte von den Unterkünften entfernt und so konnten die Bomhard-Schüler ausgiebig ihr Können im Tretboot- und Kanufahren sowie im Segeln unter Beweis stellen. Aber auch der Jetski oder das Reiten auf dem sog. „Towable Ring“, bei dem man auf einem Gummiring liegend von einem Motorboot über das Wasser gezogen wird, begeisterte die Jugendlichen. War das Wetter zu Beginn noch nasskalt, zeigte sich Mitte der Woche auch die Sonne von ihrer besten Seite, sodass die ein oder andere Wasserschlacht ohne Frösteln geschlagen werden konnte.

Neben der sportlichen Betätigung war das Kernziel der Reise jedoch ein anderes. So teilten sich die Uffenheimer ihre Zimmer und Boote mit Schülerinnen und Schülern aus Polen, Litauen und der Ukraine, die aus den jeweiligen Partnerstädten Kolbudys nach Bachorze gekommen waren, um dort ihre Sommerferien zu verbringen. Der so entstandene internationale Austausch war ein Pilotprojekt und wurde vom Direktor der Schule Kolbudys, Herrn Robert Aszyk eingefädelt. Und trotz unterschiedlicher Sprachen gelang es den Jugendlichen rasch, Kontakte untereinander zu knüpfen und sogar einige Worte des jeweils anderen Landes zu lernen. Wie wichtig dies sein würde, zeigte sich unter anderem während des Segelns, bei dem es innerhalb der Crew einer guten Kommunikation bedurfte. Notfalls verständigte man sich jedoch auch problemlos mit Händen und Füßen. Nur einmal half auch das nichts, als eines der Boote kaum vom Ufer ausgelaufen nach wenigen Metern kenterte und nur mit Mühe wieder in aufrechte Position gebracht werden konnte. Die Crew, bestehend aus zwei Uffenheimern sowie eines polnischen und eines ukrainischen Schülers, kehrte jedoch unbeschadet aufs Trockene zurück.   

Am Donnerstag, als der schwache Wind kein Auslaufen der Boote zuließ, unternahm die Gruppe aus Uffenheim dann einen Ausflug ins etwa 130km entfernte Danzig. Dort durfte natürlich ein Besuch der Marienkirche mit ihrem phantastischen Ausblick über die Stadt nicht fehlen, genauso wenig wie die Besichtigung des Goldenen Tors. Nach einem umfangreichen Mittagessen bummelten die Schülerinnen und Schüler noch entspannt durch die Altstadt und bestaunten die zahlreichen Straßenmusiker und kleinen Souvenirshops, ehe sie sich am späten Nachmittag auf die Reise zurück ins Segelcamp Bachorze machten.

Bereits zwei Tage später sollte dann die gesamte Reise ein Ende finden. Glücklich der vielen Eindrücke und neuen Bekanntschaften und mit ca. zwei Kilo frisch gesammelter Steinpilze und Pfifferlinge an Bord steuerten die beiden Busse Richtung Heimat. Ähnlich wie die Hinfahrt verlief auch die Rückreise ohne Zwischenfälle, sodass die an der Bomhardschule wartenden Eltern ihre Kinder pünktlich in Empfang nehmen konnten. Das abschließende Fazit aller Schülerinnen und Schüler fiel durchweg positiv aus. Sie waren sich einig, diese Reise auf jeden Fall ein weiteres Mal antreten zu wollen.

 


Text: Henning Braunsdorf

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