Dass man im Museum nicht nur Geschichtliches kennen lernt, erfuhren jetzt die Sechstklässler der Christian-von-Bomhard-Schule im Gollachgau-Museum in Uffenheim. Im Rahmen des Deutschunterrichts unternahmen sie mit ihrem Lehrer Ralf Lischka einen interessanten Unterrichtsgang. Zuvor hatte die Klasse in Deutsch sich mit dem Themenbereich „Sprachbetrachtung“ befasst. Hier ging es um die historische Entstehung der deutschen Sprache (z. B. Mittehochdeutsch) sowie um Hochsprache und Dialekte; anschließend nahmen die Jugendlichen die „Sprichwörter und Redensarten“ genauer unter die Lupe. Hier konnte man schnell feststellen, dass es unzählige Ausdrücke gibt, man aber oft nicht weiß, wann und wie diese entstanden sind. Dazu gab es nun im Museum unter der Führung von Walter Gebert (siehe Foto) eindrucksvolle und nachhaltige Informationen, denn viele Einrichtungsgegenstände „beherbergen“ zahlreiche Redensarten!
Deutschunterricht im Museum 19.12.2014

Nach nur drei Minuten Fußmarsch wurden die Kinder im Museum begrüßt und erfuhren gleich in der „Zunftkammer“ viel Wissenswertes über drei Redensarten (siehe Foto 1). Herr Gebert zeigte den Sechstklässlern ein „Kerbholz“, auf das früher die „Rechnung“ geritzt wurde und erklärte, was der Spruch „etwas auf dem Kerbholz haben“ heute bedeutet. Ähnlich verliefen die Kommentare zu „in der Kreide stehen“ und „das haut dem Fass den Boden raus“. Die Bomhard-Schüler erwiesen sich als sehr aufmerksam und neugierig, Herr Gebert hatte viel zu erklären! Beim Rundgang durch die Räume waren alle sehr erstaunt, wie viele Sprichwörter im Museum zu entdecken sind.
Bei den Waffen wurde „eine Lanze für jemanden brechen“, „die Flinte ins Korn werfen“ oder „an den Pranger stellen“ (siehe Foto 3, 4 und 6) erklärt, während vor allem die Mädchen lauschten, als Herr Gebert berichtete, was es mit dem „Plaudern aus dem Nähkästchen“ auf sich hat (Foto 2). Am Schlusspunkt der Führung – im Turm des Museums – gab es dann noch aufschlussreiche Erläuterungen (siehe Foto 11) zu „ich gebe dir Brief und Siegel“ bzw. zu „etwas Schwarz auf Weiß haben“. Da es immer wieder Zwischenfragen gab, verbrachten die Bomhard-Schüler nicht nur die geplanten 40 Minuten im Museum, sondern waren fast eine Stunde sehr konzentriert. Bei der Nachbesprechung zeigte sich, dass durch die etwas andere Art von „Unterricht“ einiges hängen blieb und die Schülerinnen und Schüler viel Freude hatten am Unterrichtsgang!