„Viel Spaß im Strebercamp!“, so wurden alle Bomhard-Schüler augenzwinkernd am 31.05.2011 von ihren Klassenkameraden zur viertägigen Fahrt nach Weimar zum Wielandgut Oßmannstedt verabschiedet.
Das lag wohl daran, dass diese Schüler als Klassenbeste mit einigen besonders engagierten Schülerinnen und Schülern für diese „Belohungsfahrt“ ausgewählt worden waren, die durch die Kooperation zwischen der Bomhard-Schule und der Klassik Stiftung Weimar ermöglicht wurde.
Nach einer vierstündigen Zugfahrt kamen sie mit ihren Lehrkräften Frau Kirschnick und Herrn Priebe erschöpft in Oßmannstedt an. Dort wurden sie von Éva Grépály und Regina Seeboth von der Klassik Stiftung Weimar in ihre Seminaraufgaben eingeführt. Das Hauptthema würde während des Aufenthaltes die besondere Freundschaft zwischen dem Herzog Carl August und Goethe sein.
Am nächsten Morgen fuhren die CvB-Schüler nach einem guten Frühstück in aller Frühe um 8:30 Uhr mit dem Zug nach Weimar zum Goetheplatz. Im strömenden Regen liefen sie Reithaus in der Nähe des Stadtschlosses, wo sich die Seminarräume befanden. Dort wurden sie nach einem Vortrag über die Freundschaft von dem 18-jährigem Herzog Carl August und dem neun Jahre älteren Goethe in Gruppen eingeteilt. Nach der Verteilung der Themen, die sich an den Orten orientierten, die für Goethe und Carl August von besonderer Bedeutung waren (Schloss, Nadelöhr, Schlangenstein, Goethe Wohnhaus, Borkenhäuschen), begannen die Schüler zunächst mit der Recherche. In zwei Stunden Mittagspause genossen viele von ihnen eine Thüringer Rostbratwurst und erkundeten die Weimarer Innenstadt. Nachdem es aufgehört hatte zu regnen, begannen die Jugendlichen ausgerüstet mit Kameras mit der Stadtrallye, bei der die ausgewählten Orte gesucht und Szenen der Freundschaft nachgestellt werden sollten. Manche verirrten sich in der Innenstadt, weil sie Japaner und Engländer nach dem Weg gefragt hatten. Nachdem sich alle wieder im Reithaus eingefunden hatten, stellten die Gruppen die Ergebnisse vor, unter denen auch nachgestellte Hochzeitsfotos und witzige Antworten ganz in Goethes Sinne waren.
Zurück in Oßmanstedt spielten die „sportlichen Mädchen“ Völkerball auf einem Kiesplatz, während die Jungs im Zimmer herumlümmelten oder Basketball spielten.
Der Donnerstag begann mit einer Führung durch das große, mehrmals abgebrannte Weimarer Stadtschloss. Dort erfuhren alle, dass die Gemahlin Carl Augusts, die russische Prinzessin Louise, bei ihrer Ankunft im Schloss ausgerufen haben soll: „Wo ist denn das Schloss?“ Sie war aus St. Petersburg wohl anderes gewohnt. Im Gegensatz zu ihr waren die Teilnehmer beeindruckt, zumal sie über geheime Gänge und Treppen zu den versteckten Gemächern der Prinzessinnen geführt wurden.
Im Anschluss an die Führung wurden die Schüler in die Nutzung von Mikrofon und Aufnahmegerät eingewiesen, so dass sie in Kleingruppen gleich losziehen und bei strahlendem Sonnenschein Audiofiles zu den einzelnen Orten der Freundschaft im Park an der Ilm und im Seminarraum erstellen konnten.
Nach der erholsamen Mittagspause bearbeiteten sie mit Unterstützung von zwei Studenten der Bauhaus Universität die Tracks. Danach blieb sogar noch Zeit zum Eisessen oder Kaffeetrinken für die Lehrer. Am letzten Tag wurden die Audioaufnahmen von den einzelnen Gruppen präsentiert.
Diese Aufnahmen werden ins Internet gestellt und sollen zukünftigen Schülerinnen und Schülern einen lebhaften Eindruck von den Orten der Freundschaft zwischen Carl August und Goethe vermitteln. Im Zentrum stand immer eine nachgestellte, selbstverfasste Szene, die sich so an den unterschiedlichen Orten abgespielt haben könnte. Die dazu passenden Hintergrundgeräusche wurden selbst erstellt.
Bei der Abschlussbesprechung wurde zur Überraschung unserer Lehrer angekreuzt, dass die Themenauswahl besonders gut angekommen war. Die Schüler fanden es auch toll, dass diese Art von Seminar zum ersten Mal in dieser Form durchgeführt worden war. Die beiden Betreuerinnen von der Klassik Stiftung Weimar haben die drei Tage wirklich sehr gut vorbereitet und in einer super Atmosphäre sehr engagiert mit den Uffenheimern durchgeführt, so dass die Bomhard-Schüler eine ausgefüllte Zeit hatten und um viele Eindrücke reicher nach Hause reisen konnten, was ja auch das Ziel dieser Belohnungsfahrt war.
“Strebercamp” der 6. und 7. Klassen in Weimar 13.06.2011
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