Bomhard – Schüler an außerschulischen Unterrichtsorten 05.03.2024

Im Physikunterricht hatten die Schüler der 10.Klassen der Realschule in den vergangenen Wochen die verschiedenen Strahlungen und ihre Eigenschaften kennengelernt sowie deren Gefahren als auch deren Nutzen unter energetischen, medizinischen, ökologischen und technischen Aspekten bewertet. Jetzt sollten die Jugendlichen während eines Besuchs in Würzburg auch über die X – Strahlen, besser bekannt als Röntgenstrahlen,  und vor allem zu deren Entdecker unterrichtet werden.

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So fuhren die Schüler und Schülerinnen der Klassen 10bR und 10dR mit ihren Klassenlehrerinnen Frau Dillenberger und Frau Weidt am Freitag, den 1.März 2024 nach Würzburg in die Conrad – Röntgen – Gedächtnisstätte, welche sich im ehemaligen Physikalischen Institut der Universität Würzburg befindet und von einem gemeinnützigen Verein betreut wird, der somit das Vermächtnis des großen Entdeckers würdigt.

 

Die Klassen erfuhren sehr viel Interessantes aus dem Leben des introvertierten Wissenschaftlers. Sie lernten Röntgen nicht nur als hervorragenden Gelehrten kennen,  sondern sowohl der interessante Film als auch der kurzweilige Vortrag und die gesamte Ausstellung ließen ihn auch als Person wie du und ich lebendig werden.

Seine große Entdeckung der sensationellen Strahlen, die er selbst X – Strahlen nannte,  gelang ihm am Abend des 8. November 1895 in seinem Labor des damaligen Physikalischen Instituts. Wenige Wochen später machte er die berühmte Aufnahme der Hand seiner Frau, bei der erstmals sowohl die Knochen als auch der Ehering deutlich zu erkennen sind. Im Jahre 1901 erhielt Wilhelm Conrad Röntgen als erster Wissenschaftler den Nobelpreis für Physik „als Anerkennung des außerordentlichen Verdienstes“ um die Entdeckung der nach ihm benannten Strahlen.  

Neben den überaus interessanten Fakten zu Röntgens Leben, erhielten die Zehntklässler in der mit viel Engagement gestalteten Sammlung einen Einblick in die Experimentalphysik zur damaligen Zeit. Im ehemaligen Labor des Wissenschaftlers konnten die Jugendlichen neben dem Schreibtisch, einem Teil der Bibliothek sowie weiterer persönlicher Dinge auch die Entdeckungsapparatur und den Durchleuchtungsversuch anschauen.

Besonders beeindruckt zeigten sich die Jugendlichen von die Tatsache, wie schnell sich die zukunftsweisende Entdeckung der X – Strahlen damals ohne Multimedia verbreitete – entdeckt im November 1895, veröffentlicht bis Anfang Januar 1896, vorgestellt von Röntgen selbst in einem mit riesiger Begeisterung aufgenommenem Vortrag am 23.Januar 1896, begann in Windeseile der Siegeszug um die ganze Welt.

Mit seinem Testament vermachte Wilhelm Conrad Röntgen das Preisgeld des Nobelpreises in Höhe von 50000 Kronen der Universität Würzburg, mit dem noch heute jedes Jahr die Wilhelm Conrad Röntgen – Studienpreise bzw. -  Wissenschaftspreise vergeben werden.

Auch verzichtete Röntgen auf die Patentierung seiner Apparatur, denn somit konnte der Röntgenapparat schneller verbreitet und zum Nutzen der Menschheit eingesetzt werden. Hierin zeigen sich einmal mehr seine stete Bescheidenheit und sein großer Gerechtigkeitssinn.

 

Heute gibt es kaum einen Menschen, der nicht schon irgendwann einmal eine Röntgenuntersuchung erlebt hat. Aber auch viele andere Anwendungsgebiete neben der in der Medizin sind bekannt: Der Einsatz zur zerstörungsfreien Materialprüfung, die Untersuchung von Kunstwerken auf Echtheit, die Sicherheitskontrolle des Handgepäcks an Flughäfen  oder die Zollkontrollen der LKW – Ladungen sind nur einige wenige Bereiche.

 

Nach dem Aufenthalt in der Röntgen – Gedächtnisstätte machten sich die Jugendlichen auf dem Weg zur Eisbahn.  Hier folgte auf den Physikunterricht noch der Sportunterricht. Alle Beteiligten – Schüler wie Lehrer – konnten sich knapp zwei Stunden beim Schlittschuhlaufen auspowern und die Bewegung an der frischen Luft genießen, bevor dieser lange in Erinnerung bleibende Unterrichtstag 14 Uhr endete.

Viele der Schüler und Schülerinnen blieben im Anschluss noch in Würzburg, um zu shoppen oder anderweitig Spaß zu haben, andere fuhren als Gruppe gemeinsam zurück nach Uffenheim.

01.03.2023


Text: Ines Dillenberger
Bilder: Ines Dillenberger

Dieser Artikel erscheint im Bereich: Allgemein, Bildende Kunst, Theater, Film und Architektur