farbwand/vasen/drucke - bis zum 17. Mai 2013
Eine der neuesten Tendenzen im Werk von Inge Gutbrod sind Siebdruckarbeiten. Die Künstlerin verzichtet hier auf ihr Leib- und Magenmaterial Wachs und auf jeden Hauch von Durchsichtigkeit, um sich ganz auf das Eine zu konzentrieren: die Farbe.
Die Wandarbeiten aus lauter schallplattenhüllengroßen Einzelsiebdrucken sind jeweils eigenständige Versuchsanordnungen in Farbe, keine monochromen Gebilde, sondern Farbakkorde, additive Zusammenklänge von Einzelfarben, die wie ein rasterförmiges Puzzle mosaikartig zusammengefügt werden und mindestens eine Wand beherrschen, wenn nicht gar einen ganzen Raum dominieren. Die streng geometrische Anordnung, die beinahe an konstruktivistische oder konkrete Kunst erinnert, wird von Inge Gutbrod eher spielerisch gehandhabt, um nicht zu sagen: gezielt unterlaufen. Durch die lockere Befestigung an der Wand bleibt jedes Einzelblatt als solches erkennbar. Die strenge Rechtwinkligkeit der Geometrie wird ebenfalls unterminiert, denn die leichte Wölbung der Papiere an den Rändern macht aus der planen Vierecksfolge etwas Lebendiges, das dem Rigiden und Starren das Lockere und Beschwingte entgegenhält, aus der Akkuratesse des rechten Winkels etwas beinahe Atmendes, Verwehtes macht. – Stephan Trescher
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